Berufskolleg Eben Ezer Lemgo

Klimatag

Viel Zeit war nicht zwischen dem Beginn des Schuljahrs und dem 20. September 2019. Das Datum, ein Freitag, hatte es in sich: Tag der Weltklimakonferenz der UNO, weltweiter Aktionstag der „Fridays for Future“. Und nicht zufällig: Weltkindertag. In Deutschland überdies noch der „Vorlesetag“, an dem in Kindergärten und Schulen vorgelesen wird. Die Gesamtkonferenz des Berufskollegs griff dies auf, als sie am 26. August beschloss, nicht nur eine Demonstration am Mittag des 20. September in Lemgo auf sich zukommen zu lassen — mit all den möglichen unterschiedlichen Reaktionen von Teilnahme bis Abstand — sondern den ganzen Schultag zu einem Thementag rund um die Klimafragen zu erklären.                            

Als dann die Studierenden von dieser Chance hörten, griffen sie den Impuls in kürzester Zeit auf und machten nach den ersten drei Anschub-Treffen dann mit erstaunlicher Tatkraft, Improvisationsfreude und Organisationstalent „ihren“ Tag daraus. Klar, es war wie immer in solchen Fällen, erstmal eine kleine Gruppe von Aktiven, aber es war schon so angelegt, dass von allen an dem Tag anwesenden Klassen 1 bis 2 Vertreter *innen in einer Vorbereitungsgruppe das Weitere planten.

Der Freitagvormittag lief mit Beteiligung von zirka 120 Studierenden nach umfassender Planung des Vorbereitungsteams ab. Nach einer einstündigen gemeinsamen Diskussion mit anfangs zögerlicher, dann lebhafter Beteiligung fanden drei gut vorbereitete Workshops statt zu „Nachhaltigkeit“, „Bäume pflanzen“ und „Müll sammeln“. Am Morgen hatte sich schon eine Gruppe zum Thema „Poetry-Slam“ getroffen. Vieles klappte eindrucksvoll, zumal angesichts der kurzen Vorbereitungszeit: Die Vorbereitung der „Nachhaltigkeitsgruppe“ mit Informationen; die Versorgung der Baumpflanzer*innen mit Bäumen und Gerät und der Auswahl der Pflanzorte — alles in Absprache mit Eben-Ezers „Galabau“; die Ausstattung der Müllgruppe mit Handschuhen und Gerät. Auch die Zeiten des jeweiligen Beginns wurden gut eingehalten und in großer Selbstverständlichkeit wurde die gesamte Bestuhlung im Foyer bei Auf- und Abbau von einer Klasse durchgeführt.

Die anschließende Demonstration am Mittag, die für Lemgo eindrucksvoll gut besucht war, erlebten dann die mit, die dies wollten. Viele der Studierenden sind gerade am Wochenende stark eingebunden und haben wohl auch den aktiven Part am Vormittag für sich als den ansteckenderen Teil des Tages erlebt.

Wie in der bisherigen Geschichte von „Fridays for Future“ zeigte sich bei der Demonstration ein Überhang an gymnasialer Beteiligung. Umso mehr war der Vormittag am Berufskolleg Eben-Ezer ein sehr aktiver Baustein, um die Basis der Angesprochenen und Aktivitätsbereiten zu erweitern. Das Orga-Team wird am besten wissen, was nicht so rund gelaufen ist — aber das schmälert nicht den Erfolg des Tages. Als wir dann durch Fernsehen und Presse die weltweite Bewegung an diesem Tag wahrnehmen konnten, wussten wir, dass wir nicht außen vor oder nebendran, sondern mitten drin waren.

Und wie steht’s mit der Nachhaltigkeit? So genau wissen wir das nicht. Aber die tatkräftige Teilnahme an diesem Tag war ein kleines Beispiel für das „Global denken — lokal handeln“. Wir dürfen gespannt sein, was daraus weiter folgt. Die Geschichte ist, wie immer, offen.