Schule Schloss Hagerhof
"Energiesparhäuschen im Modell"
Die Grundidee des Unterrichtsprojekts ‚Energiesparhäuschen im Modell‘ ist die Überzeugung, dass dauerhaftes Wissen und solide Kompetenzen in so komplexen Gebieten wie dem nachhaltigen Umgang mit Umwelt und Technik in unserer modernen Gesellschaft nur durch eine selbsttätige und kindgerechte Erarbeitung gewährleistet werden kann.
Angesichts der auf die Menschheit in diesem Jahrhundert zukommenden globalen Probleme kann dieser verantwortungsvolle und nachhaltige Umgang mit Ressourcen und das Wissen über die entsprechenden Zusammenhänge quasi als zivilisatorische Grundfertigkeit und übergeordnetes Lernziel allen Schulunterrichts benannt werden.
Besondere Verantwortung liegt in diesem Zusammenhang bei den Naturwissenschaften als Basis unserer technischen Errungenschaften. Das Grundkonzept der ‚Energie‘ steht dabei als zentraler, aber auch sehr abstrakter Begriff im Zentrum sowohl des Physik- als auch des Biologieunterrichts. Um solche Konzepte mit Leben zu erfüllen und für die Schülerinnen und Schüler mit Bedeutung zu belegen, ist es notwendig, sich dem Themenkomplex in mannigfacher Form und mit sehr konkreten Beispielen aus der Lebenswirklichkeit der Kinder zu nähern. Das hier beschriebene Unterrichtsprojekt ist in diesem Kontext als ein Mosaikstein auf dem Weg zu einem tieferen Verständnis der vernetzten Zusammenhänge zu sehen, das im Idealfall zu einer geschärften Wahrnehmung und (hoffentlich) zu einem veränderten Verhalten führt.
Konkret geht es in dem Projekt darum, aus vorhandenen Kartonverpackungen von weihnachtlichen Lebkuchen zunächst kleine Modellhäuschen zu basteln und mit einer Warmwasserheizung zu versehen. Deren Eigenschaften bei der Beheizung des Modells werden gemessen und dokumentiert. In einem zweiten Schritt wird das Modell durch spezielle Isolierungsmaßnahmen in ein Niedrigenergiehäuschen verwandelt. Eine Wiederholung der Temperaturmessungen am veränderten Modell und die vergleichende Analyse eröffnet den Schülerinnen und Schülern den Nutzen und die Sinnhaftigkeit von Energiesparmaßnahmen. Auf der anderen Seite lernen sie im handelndem Umgang einige elementare Eigenschaften des zugrunde liegenden Schlüsselbegriffs ‚Energie‘ kennen, z.B. die Erkenntnis, dass Wärmeenergie nicht ‚von alleine vergeht‘, sondern aus den Häuschen heraus strömen muss.
Reflexionen zum eigenen Verhalten und Überträge auf reale Alltagssituationen (z.B. Heizen und Lüften) runden die Beschäftigung mit dem Thema ab. Aktuelle Berichte aus der Presse (s. Beispiel rechts) werden aufgegriffen und bekommen im Kontext des neu Gelernten einen tieferen Sinn. Gerade die Verknüpfungen des ‚Schulstoffs‘ mit Bezügen aus der Alltagswelt dient der Erzeugung von Relevanz und der tieferen Verankerung im Wissensnetz der Heranwachsenden. Hinzu kommt ein nicht unbeträchtlicher Kenntnisgewinn in naturwissenschaftlichen experimentellen Methoden, wie die Bedeutung und Übertragung von Modellbildungen auf die Wirklichkeit oder die Analyse von Messdaten anhand von Diagrammen.